Nürnberg
Von Heidelberg nach Nürnberg sind es rund 240 km, vorwiegend Autobahn. Um 14:00 Uhr finden wir das Hotel Elch, eine der ältesten Gaststätten Deutschlands. Mit einem kurzen Rundgang durch die Fussgängerzone bis zur Sebalduskirche und mit einem Begrüssungstrunk (einheimisches Produkt) überbrücken wir die Zeit bis zum Beziehen unseres Studios. Die Unterkunft ist sehr geräumig und prima eingerichtet. Glaubt man der Mauerinschrift, haben ganz in der Nähe auch schon andere VIPs logiert,
Wir haben einen eigenen Parkplatz direkt beim Hotel erhalten. Ganz in der Nähe befindet sich das Spielzeugmuseum. Wir überqueren den kleinen Fluss Pegnitz, durchqueren die Innenstadt von Nürnberg, bestaunen die gotische Lorenzkirche, mehrere originelle Brunnen und den historischen Weissen Turm. Vom Splittertorturm aus laufen wir etwas der historischen Stadtmauer entlang. Das Finden eines Speiselokals gestaltet sich am Freitagabend schwieriger als erwartet. Offenbar ist eine Reservation fast unumgänglich. In einem türkischen Restaurant können wir dann endlich unsere knurrenden Mägen besänftigen. Und der hawaiianische Schlummerbecher im Strassenlokal gleich neben unserem Studio sorgt für einen sanften Übergang ins Reich der Träume.
In der Nacht regnet es und kühlt deshalb etwas ab. Doch bereits beim Morgenessen scheint die Sonne wieder. Wir wandern zur Stadtmauer beim Neutor und danach zum Tiergärtnertor. Dort reservieren wir in einer "feschen bayrischen Gaststube" einen Platz für das samstägliche Nachtessen. An diesem Platz befindet sich ein Albrecht Dürer Restaurant, aber auch das Albrecht Dürer Haus. Sein berühmter Hase steht als Denkmal ebenfalls dort. Über den Ölberg steigen wir zur Kaiserburg hoch, dem Wahrzeichen von Nürnberg.
Die Kaiserburg hat eine bewegte Geschichte und ermöglicht einen lebendigen Geschichtsunterricht. Im Schlosspark steht ein Denkmal für den Astronomen Christoph Eimmart. Wir besuchen das historische Burggebäude im Wissen, dass viel Baustubstanz wegen der immensen Bombardierungen von Nürnberg nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges rekonstruiert werden musste. Die Geschichte reicht bis ins 12. Jahrhundert zurück und erzählt von Kaisern, Vasallen, Lehnsherren und Gesinde. Die Goldene Bulle und die Insignien des Reiches werden ebenso erklärt wie die Utensilien und Waffen der damaligen Zeit. Nach rund drei Stunden verlassen wir die Kaiserburg durch das Vestnertor, um auch von der übrigen Altstadt noch etwas mitzukriegen.
Nach einer Zimmerpause machen wir uns auf den Weg zum Augustiner-Bräu München Restaurant für ein echt bayrisches Nachtessen. Man soll bekanntlich lokale Produkte bevorzugt konsumieren. Ich bestelle deshalb als Vorspeise eine Stadtwurst mit Musik. Die Musik stelle sich jedoch nach dem Konsumieren der vielen Zwiebeln erst etwas später ein. Rigette nimmt einen Frischkäse mit Radieschen im Glas. Danach gibt es ein Schäufele mit einem Kartoffelkloss und Sauerkraut, beziehungsweise einem Cordon Bleu vom Schwein mit Rohschinken und Bergkäse für Rigette. Auch die Portionen sind echt bayrisch. Auf dem Platz haben sich viele Leute auf den Boden gesetzt. Wir vermuten, dass es dort demnächst ein Konzert gebe. Doch der Kellner sagt, dies sei jeden Abend so und habe sich als Brauch installiert. Leider finden wir den vermeintlichen Aufstieg zur Stadtmauerlaube nicht. Nach einem Verdauungsspaziergang gibt es trotzdem noch ein Eis mit Sahne, bevor wir in unser Studio zurückkehren.
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